Die besten Bildagenturen

Oder: Wo man preiswert gute Fotos kauft (Update am 5.5.2013)

Update 2021: Robert Kneschke macht eine jährliche Umfrage zu den besten Bildagenturen, wenn auch aus dem Blick des Umsatzes. Trotzdem sieht man hier eine aktuelle Liste der relevanten Agenturen.

Bilder haben einen ganz besonderen Zauber inne, der Texten und Informationen erst eine gezielte Wirkung, ein bestimmtes Gefühl verleiht. Kein Wunder also, dass der Bedarf an Fotomaterial so groß ist wie nie zuvor. Und ebenfalls neu ist, dass qualitativ hochwertige, großartige Fotos immer billiger werden. Grund genug also, um in diesem Blogpost die verschiedenen Quellen für Foto- und Bildmaterial einmal genauer zu untersuchen, um so die Vor- und Nachteile der einzelnen Portale aufzuzeigen.

Microstock

Microstock-Agenturen sind auf den allerersten Blick zunächst einmal die preiswerteste Variante, um an Bildmaterial zu kommen. Allerdings zeigt sich hier auch, dass preiswert nicht automatisch auch künstlerisch gut beziehungsweise anspruchsvoll sein muss. Im Großen und Ganzen werden hier vorproduzierte Fotos als Massenware angeboten. Doch mit einem Euro für die Web-Auflösung und Hochauflösungen, die selten mehr als zehn Euro kosten, ist das Preis-Leistungsverhältnis absolut in Ordnung.

Themenvielfalt

Thematisch betrachtet decken die Fotos alle gängigen und allgemeingültigen Konzepte ab. Viele Fotos sind freigestellt oder haben einen Freiraum, um Texte einzufügen. Dadurch sind sie flexibel auf Websites, in Werbeartikeln und Broschüren einsetzbar. Die technische Qualität der Fotos ist meist hervorragend, denn die Aufnahmekriterien in die Datenbanken sind hart.

Hohe Frequenz, aber wenig Besonderheit

Einzelne Bilder werden manchmal mehrere Hundert Mal verkauft, sodass diese sehr häufig gedruckt und publiziert werden. Bestimmte Fotostile oder Models sind so bekannt, dass sie ein geübter Fotograf sofort wiedererkennt. Demnach ist nicht ausgeschlossen, dass die Konkurrenz das gleiche Foto für ihre Werbung verwendet, denn Individualität gibt es im Microstock-Markt nicht. Dafür aber viele Hintergründe und Abstraktes in hervorragender Qualität.

Die Bildsprache der Fotos ist meist offensichtlich werblich. Die Kunden erkennen diesen Fotostil sofort, wodurch eine echte Emotionalisierung mit diesen Fotos nicht mehr möglich ist. Klassisches Beispiel ist das Foto einer blonden, lächelnden Business-Frau mit Headset, welches an jeder zweiten Hotlinenummer klebt.
Dass sich hinter dieser Frau nicht die echte Hotline-Dame verbirgt, erkennen die Kunden intuitiv. Beispiel ist ein Klassiker von Yuri Arcurs. Letztlich erreicht man so das Gegenteil: Vertrauen sollte geschaffen werden, doch wenn die Glaubwürdigkeit leidet, dann geht Vertrauen eher verloren.

Lizenzierung

Fotos im Microstock-Markt werden meist lizenzfrei (auf Englisch „Royality Free“, kurz „RF“) verkauft. Der Begriff ist irreführend, denn natürlich kauft der Kunde eine Lizenz. Erlaubt ist die mehrfache Verwendung eines Bildes ohne räumliche, mengenmäßige oder zeitliche Einschränkungen.

Damit ist die RF-Lizenz für Kunden unkompliziert. Nur für das Drucken in großen Mengen oder auf Artikeln, die für den Weiterverkauf (zum Beispiel Kaffeetassen mit dem Foto) bestimmt sind, ist eine erweiterte Lizenz für einen Aufpreis nötig. Die Lizenzbedingungen der Agenturen unterscheiden sich hier im Detail.

The Big Five

Die in Deutschland bekannteste Agentur ist Fotolia. Zu den großen Fünf im Microstock-Markt gehören noch Dreamstime, Shutterstock, iStockphoto und Bigstockphoto. Insbesondere Dreamstime bietet ein großes Angebot, eine gute, ausgefeilte Suchfunktion und zahlt zudem den Fotografen vergleichsweise faire Honorare. Daher stellt diese Plattform auch meinen Microstock-Favoriten dar.

Im Gegensatz dazu hat iStockphoto in letzter Zeit die Fotografen mit der Reduzierung der Provision auf 15 Prozent verprellt, was auch Käufer nicht unterstützen sollten. Da Fotografen ihre Fotos oft in mehreren Microstock-Portalen hochladen, gibt es genügend Alternativen.

Relativ neu ist die Platform Thinkstock. Diese Microstock-Agentur wird von Getty Images betrieben und ist mehr eine Meta-Platform, denn es werden ca. 40 Kollektionen unter anderem aus iStockphoto, Getty Images und jupiterimages zusammen angeboten. Es gibt keine Einzelpakete, aber ein Jahr lang gültige Downloadpakete ab 5 Bildern (79 €).

Weitere Microstock-Portale, bei denen ich Fotos anbiete sind: 123rf, Pixmac, der deutsche Anbieter Clipdealer, Stockfuel, Stockfresh und Can Stock Photo.

Midstock

Wer ohne großes Budget individuelle Bilder und zudem etwas Beratung braucht, ist im Midstock-Bereich gut aufgehoben. Für Preise zwischen zehn und dreißig Euro (Web-Auflösung ab drei Euro) gibt es aufwendige, individuelle und lizenzfreie Fotos. Oft ist das Foto nicht so offensichtlich für den Massenmarkt gemacht, wirkt dadurch weniger werblich, sondern eher künstlerisch, was aber nicht unbedingt einen Nachteil darstellt oder für einen geringeren Effekt sorgt.

Die Abgrenzung zum Microstock-Markt ist fließend. Manchmal gibt es Microstock-Bilder zu Midstock-Preisen. Andere wie ChromeOrange verhindern das – dort angebotene Fotos dürfen nicht im Microstock angeboten werden. Auch Plattformen wie Pitopia und Shotshop sind immer einen Besuch wert.

Macrostock

Individuelle, hochwertige Bilder für jeden Anwendungszweck gibt es in Macrostock-Bildagenturen. Die Bilder werden in einer sogenannten „Rights Managed“-Lizenz (RM) angeboten. Jede Verwendung wird einzeln dokumentiert und mit einem individuellen Preis vergütet. Eine besondere Kategorie stellen hierbei Pressefotos dar. Sie dokumentieren das Zeitgeschehen und dürfen nur im nicht-kommerziellen, journalistischen Umfeld verwendet werden.

Im Macrostock-Bereich gibt es verschiedene Agenturen, die alle Themenbereiche abdecken. Fotofinder ist der bekannteste deutsche Anbieter. Die beiden Großen der Branche sind Getty Images und Corbis Images. Der Allrounder Zoonar bietet sowohl RF- und RM-Bilder in allen drei Preisbereichen an. Das DJV-Bildportal bietet Fotos von Journalisten für Journalisten.

Für fast jeden Spezialbereich gibt es entsprechende Agenturen mit besonderen Kompetenzen: Unkonventionelle Fotos liefert plainpicture und Nahrung gibt es bei Stockfood . Weitere Agenturen gibt es zum Beispiel beim BVPA und bei Combipix (Update Nov 2018: Die Agentur scheint es nicht mehr zu geben). Wie gesagt, wer persönliche Beratung, echten Service und vor allem exklusives Material haben möchte, der ist bei den Makrostock-Agenturen in allerbesten Händen.

Bilder für einen Vortrag kaufen

Wer mehrere Bilder innerhalb relativ kurzer Zeit braucht, kann mit den Abo- und Download-Paketen viel Geld gegenüber dem Einzelkauf von Fotos sparen.

Shutterstock bietet zwei Interessante Pakete für diesen Zweck: 1 Jahr JPEG Downloads bis zur mittleren Größe mit 39 € für 12 Downloads oder 179 € für 60 Downloads.

Bei Dreamstime kostet das kleinste Abo-Paket mit 25 Downloads pro Tag für einen Monat 191.35 €. Das rechnet sich schon bei ca. 15 Fotos, da bessere Fotos in ausreichender Auflösung schnell 15 € pro Bild kosten und man im Abo immer die maximale Auflösung des Bildes erhält. Alternativ lohnt es sich auszurechnen, wie viele Credits gebraucht werden und dann das passende Credit-Paket zu kaufen.

ThinkStockPhoto bietet auch ein ein Jahr gültiges Downloadpaket mit 25 Bildern für 189 € an. Für ThinkStock gibt es meist aktuelle Gutscheine im Netz zu finden.

Fazit

Unterm Strich lässt sich also festhalten, dass es für nahezu jeden Zweck und jedes Budget mittlerweile gute bis sehr gute Bilder auf den oben vorgestellten Portalen zu erwerben gibt. Preisliche Unterschiede und Schwankungen liegen im künstlerischen Anspruch, in der technischen und handwerklichen Umsetzung, im Beratungs- und Serviceangebot, in der Individualität, der Massenkompatibilität und natürlich den erworbenen Nutzungslizenzen begründet.

Weitere nützliche Links:

Hinweis: Die Links zu den Bildagenturen sind teilweise Affiliate-Links. Wenn Sie sich über diesen Link bei den Agenturen anmelden, erhalte ich einen kleinen Teil des Umsatzes.

7 Kommentare zu „Die besten Bildagenturen“

  1. Mein Favorit zur Zeit ist der Clipdealer. Da finde ich recht häufig was passendes. Und der Service war bis jetzt auch immer gut. Aber letztendlich schau ich immer auf mehreren Portalen, um das passende Bild oder den passenden Clip zu finden. Je mehr Auswahl und je mehr Portal es gibt, desto besser ist es für uns alle.

  2. Vielleicht kann man zusammenfassend sagen, dass für kleiner Unternehmen die Stockfotografie eine gute Möglichkeite ist, für größere Firmen mit enormen Reichweiten sollten lieber einzigartige Bilder in Auftrag gegeben werden.

  3. Hallo, es gibt seit diesem Monat artbrief.com . Damit kann der Fotograf selber die Preise für seine Bilder bestimmen und direkt online verkaufen oder per Anfrageformular anbieten. Die Bilder können dabei anonym verkauf werden.
    Die Provision ist nur 15 % für Online Käufe und 0 % bei Käufen, die über eine Anfrage entstehen. Registrierte Agenturen, Marken und Redaktionen können ebenfalls Bildanfragen stellen, die alle ArtBrief Mitglieder kostenlos erhalten. Bei Verkauf über die Bildanfragen, fällt keine Provision an! Mit der ArtBrief App können Fotografen auch ihre Handyfotos direkt von unterwegs hochladen und zum Verkauf anbieten, sowie ihren ArtBrief account von unterwegs managen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen